In aller Welt bekannt ist die kleine Stadt vor allen Dingen durch die Sage vom Rattenfänger von Hameln, der im Jahre 1284 nicht nur die Nagetiere, sondern auch die Kinder der Stadt durch sein magisches Flötenspiel betörte. Heute ist der Spielmann und seine Geschichte immer noch in der Stadt präsent. Die zahlreichen Bauwerke der Weserrenaissance im Zentrum Hamelns sind darüber hinaus ebenfalls absolut sehenswert.
Die Sage vom Rattenfänger von Hameln
Die Sage, deren tragisches Ende man sicherlich vorweg nehmen kann, hat ihren Ursprung im Jahre 1284. Zu dieser Zeit litten die Bewohner von Hameln unter einer Rattenplage. Der bunt gekleidete Spielmann, der wie gerufen in die Stadt kam, griff zu seiner Flöte, bezirzte die pelzigen Gesellen und führte sie in einen feuchten Tod in die Weser. Hätten die Einwohner der Stadt den Musiker wie besprochen belohnt, so könnte man von einem glücklichen Ende sprechen. War es Geiz oder finanzielle Knappheit, die dazu führte, dass man den Rattenfänger nicht bezahlte? Dies ist nicht überliefert, aber wie jeder über den Tisch gezogene Freelancer wurde der Musiker ärgerlich und bezauberte die 130 Kinder der Stadt, ihm aus der Stadt und inmitten in einen Berg zu folgen. Der Ursprung der Sage ist nicht mehr bekannt, aber man vermutet, dass es sich um eine vermehrte Abwanderung junger Menschen oder um einen Kinderkreuzzug handeln könne.
Hameln: Auf den Spuren des Rattenfängers
Wer durch die Innenstadt flaniert, trifft überall auf die Spuren der düsteren Geschichte aus dem Mittelalter. Orientierung für Touristen geben die Rattensteine, die dazu anregen, ihnen zu folgen und dabei diverse Kunstwerke zum Rattenfänger zu bestaunen. So gibt es zwei Brunnen, die an die Sage erinnern, sowie ein buntes Glasfenster an der Marktkirche. Das Rattenfängerhaus im Zentrum trägt seinen Namen aufgrund einer Inschrift an der Fassade des Bauwerks. Die mit vielen kleinen Details gestalteten Häuser Hamelns wurden in der Zeit der Weserrenaissance errichtet und ziehen ebenfalls viele Besucher an. Dazu gehört auch das im Jahre 1617 erbaute Hochzeitshaus, das heute als Standesamt dient. Dreimal täglich läutet ein Glockenspiel, bei dem ein kleiner Rattenfänger und eine Schar Ratten erscheinen. Darüber hinaus bietet das Tourismusbüro geführte Touren durch die Stadt an.
In der Nähe: Schloss Hämelschenburg
Im Weserbergland bei Hameln findet sich darüber hinaus ein weiteres Gebäude aus der Zeit der Weserrenaissance. Schloss Hämelschenburg wurde im Jahre ab 1588 aufgrund der wirtschaftlichen guten Situation der Region errichtet. Auf dem Gelände des Wasserschlosses befindet sich eine Kirche, eine Mühle und eine liebevoll gepflegte Gartenanlage. Das prunkvolle Schloss ist in Privatbesitz, aber bestimmte Teile des Gebäudes fungieren heute als Museum, in dem Besucher Exponate aus der Zeit der Renaissance, des Barocks und der Gründerzeit betrachten können. In der Eingangshalle befindet sich auch die Pilgerhalle. Pilger, die den Jakobsweg nach Santiago de Compostela gehen wollen, können auch heutzutage im Schloss Obdach erbitten.
Weitere Orte der Weserrenaissance
- Lemgo
- Detmold
- Höxter
- Bremen
Veranstaltungstipp: Seit 2015 ist Hameln der Veranstaltungsort des Autumn Moon-Festivals, das insbesondere Anhänger der Mittelalter- und Gothicszene anzieht.
Fotos: Hameln Marketing und Tourismus GmbH