Jukkasjärvi – Eisige Kunst trifft samische Kultur

Der kleine Ort Jukkasjärvi liegt rund 200 Kilometer vom Polarkreis entfernt, in direkter Nachbarschaft zu Kiruna. International bekannt ist die Stadt durch das exklusive Eishotel. Dort übernachten Besucher in frostigen Luxussuiten am Ufer des schwedischen Flusses Torne. Darüber hinaus bietet Jukkasjärvi auch einen Einblick in die samische Lebensweise und Kultur.

Jukkasjärvi – 30 Jahre Eishotel

Alles begann mit einer Ausstellung von Eisskulpturen japanischer Künstler im Jahre 1989. Diese wurde ein Jahr später wiederholt. Einige Besucher schliefen auf Fellen und in warme Schlafsäcke gehüllt in einem Iglu, und so wurden ein Jahr später die ersten Räume für Übernachtungen errichtet. Heute verfügt das Eishotel über 60 Suiten, in denen rund 140 Gäste übernachten können. Dazu gehören eine Bar, ein Restaurant, ein Kino, eine Kirche und ein Theater, das dem Londoner Globe Theater nachempfunden ist. Die Räume werden jedes Jahr neu von verschiedenen Künstlern gestaltet. Noch vor ein paar Jahren schmolz das Hotel im Sommer und das Wasser floss in den Fluss Torne zurück, aber seit 2016 wird das Eishotel 365 Tage im Jahr betrieben. Nachhaltigkeit ist den Betreibern sehr wichtig und so werden die Räume mit Hilfe von Sonnenenergie konstant auf minus fünf Grad gehalten. Grundsätzlich sollte man seinen Urlaub im Eishotel rechtzeitig planen. Spontan anreisen kann man in Jukkasjärvi nicht. Die meisten Urlauber verbringen eine Nacht in den eisigen Hallen und ziehen dann in gemütliche Hütten um, bei dem der Kontakt zu süßen Rentieren obligatorisch ist. Wem der hohe Norden zu weit entfernt ist, der kann übrigens auch eine der Ice Bars in London oder Stockholm besuchen.

Das Eis-Hotel in Jukkasjärvi bei Kiruna
Ganzjährig geöffnetes Eishotel. Foto: Asaf Kliger / imagebank.sweden.se

Nutti Sámi Sida – Nachhaltiger Tourismus

Neben dem berühmten Hotel gibt es aber weitere Highlights vor Ort, denn Jukkasjärvi ist auch ein Ort der samischen Kultur. In der Umgebung der Stadt wurden circa fünfzehn Behausungen aus der Steinzeit sowie über 1000 Fallgruben entdeckt. Diese wurden zur Jagd auf Elche, Rentiere und Bären genutzt. Darüber hinaus sind ungefähr ein Dutzend Opferplätze der Samen in der Region Kiruna/Jukkasjärvi bekannt. Auch ist in Jukkasjärvi eine Sida der samischen Urbevölkerung. Die Nutti Sámi Sida ist ein touristischer Verband, der unter anderem Blockhütten vermietet, Fahrten mit dem Rentierschlitten und ähnliche Outdoor-Aktivitäten anbietet. Auch informative Vorträge gehören zum Programm. Der Betreiber ist der Same Nils Torbjörn Nutti, der wie viele Sami ebenfalls Besitzer einer eigenen Rentierherde ist. Vor Ort ist es möglich, samische Kunst zu betrachten, Rentiere zu füttern und zu streicheln oder sie in dem dazugehörigen Café zu verspeisen. Renfleisch mit Preißelbeeren ist eine der Spezialitäten der Region.

Rentierfleisch Nuttii Sami Sida
Rentier auf Brot Foto: Carsten Dahlmann

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Titelfoto: Eiskapelle: Hans-Olof Utsi / imagebank.sweden.se

2 Gedanken zu „Jukkasjärvi – Eisige Kunst trifft samische Kultur“

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