Die industriell geprägte Hafenstadt Sundsvall liegt in direkter Nähe der Ostsee in der schwedischen Provinz Västernorrland. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten zählen die Steinstadt, das Kulturmagasinet, das Freilichtmuseum Norra Berget sowie das Gräberfeld von Högom. Zu Outdooraktivitäten lädt das Weltkulturerbe Höga Kusten ein.
Sundsvalls Sehenswürdigkeiten
Rauchende Schornsteine und Häfen, die an der in der Sonne glitzernden Ostsee ein eher praktisches Bild abgeben, sind der erste Anblick für Besucher der Stadt. Doch dieser erste Eindruck täuscht. Die Stadt hat kulturell und architektonisch viel zu bieten. Die Innenstadt bezaubert beispielsweise durch die Steinstadt, die nach einem verheerenden Brand im Jahre 1888 die klassischen Holzhäuser ersetzt hat.
Sundsvall: Steinstadt und das Museum Kulturmagasinet
Nachdem ein Funke von einem Dampfschiff nach einem heißen Sommer dazu führte, dass das Zentrum der Stadt komplett zerstört wurde, wandte man sich von der landesüblichen Holzbauweise ab und errichtete Häuser aus Stein. In der Steinstadt befinden sich zahlreiche Hotels, Restaurants und Geschäfte. Im Kulturzentrum Kulturmagasinet befinden sich die Bibliothek, Ausstellungshallen und auch das Museum von Sundsvall.
Der Ort ist ein Zusammenschluss aus vier ehemaligen Lagerhäusern und damit auch optisch sehr reizvoll. Die Museumsräume sind durch Brücken verbunden, die eine genaue Betrachtung des Gebäudes ermöglichen. Zu den Dauerausstellungen im Museum gehören eine Ausstellung zur Stadtgeschichte sowie zum Häuptling von Högom, dessen sterbliche Überreste in einem Hügelgrab außerhalb der Stadt gefunden wurden. Zu den Highlights des Museums zählen definitiv die kostbaren Grabbeigaben.
Unser Tipp: Bevor man sich der Erkundung der Stadt und der im Umfeld liegenden Sehenswürdigkeiten widmet, sollte man sich im Museum einen Überblick verschaffen. Der Eintritt ist übrigens frei.
Norra Berget: Freilichtmuseum mit Ausblick
Die Berge Södra und Norra Berget bieten die perfekte Gelegenheit, sich Sundsvall einmal von oben anzusehen. Im Freilichtmuseum Norra Berget gibt es einen Aussichtsplatz mit einem Turm sowie einem Restaurant. Auf dem Weg dorthin erfreuen sich Anwohner und Touristen an einer Sammlung von Bauernhäusern aus dem 19. Jahrhundert sowie an samischen Gebäuden. Im Sommer sind auch Tiere zu sehen.
Der Ort ist frei zugänglich und Eintritt wird nicht erhoben. Im Souvenierladen befindet sich ein kleines Museum, das für einen kleinen Preis seine Pforten öffnet.
Sundsvall: Das Gräberfeld von Högom
Das zwischen 400 bis 500 nach Christus errichtete Gräberfeld von Högöm liegt rund zwei Kilometer von Sundsvall entfernt. Es liegt beschaulich in einem Wohngebiet und präsentiert sich auf den ersten Blick recht unauffällig. Heute sieht der Besucher zehn Grabhügel und einen Runenstein. Aufgrund der postglazialen Landhebung liegt das Gräberfeld heute höher. Früher lag es auf einer Landzunge am Fluss Selångersån.
Einige der Grabhügel wurden archäologisch erschlossen. In Grabhügel zwei fand man den Häuptling von Högom sowie herausragende Funde an Waffen, Schmuck, Kleidung und Haushaltszubehör. Diese verweisen auf den hohen Rang des Mannes, der dort bestattet wurde. Einige der Gegenstände verraten mehr über den Handel in der Eisenzeit, da sich sogar Objekte vom Schwarzen Meer in der Kammer fanden.
Sundsvall: Unesco-Welterbe Hohe Küste
Längere Touren bieten sich um Umfeld der Stadt an. Wer 90 Minuten mit dem Auto Richtung Norden fährt, erreicht das UNESCO-Welterbe Hohe Küste und den Nationalpark Skuleskogen.
Unser Tipp: Am Hotel Höga Kusten bekommen Touristen wertvolle Tipps und Wanderkarten für die Region. Von dort aus hat man zudem einen hervorragenden Ausblick auf die Höga Kusten Bron und kann den Lilla Högakustenleden gehen. Der rot markierte Weg eignet sich mit einer Länge von zwei Kilometern auch für ungeübte Wanderer.
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Die Stadt scheint mir in Deutschland viel zu unbekannt zu sein. Sicher, es ist keine architektonische Perle, aber das Kulturquartier mit den Museen scheinen mir sehr reizvoll zu sein. Danke für euren Bericht!