Schloss Burg – die Residenz der Grafen von Berg

Das Bergische Land ist durch seine waldigen Hügel und tiefen Täler geprägt, doch seinen Namen erhielt es durch die Grafen von Berg, die 1130 die Burg als neuen Familienstammsitz errichteten. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die historische Anlage stark beschädigt und erst 1890 restauriert. Heute ist Schloss Burg in Solingen Ort der kulturellen Erbauung und ein beliebtes Ausflugsziel.

Schloss Burg im Mittelalter – Mord und Totschlag

Nachdem Adolf III. während des fünften Kreuzzugs ein jähes Ende gefunden hatte, wurde Engelbert, dem Erzbischof von Köln, die Herrschaft über die Grafschaft von Berg zuteil. Eine rechtliche Grundlage gab es dafür wohl nicht, aber Schloss Burg blühte und gedieh unter seiner Regentschaft. Er baute das Gebäude zu repräsentativen Zwecken aus und ließ doppelte Mauern, Türme und Tore sowie eine Kemenate und einen Rittersaal errichten. Doch das Blatt sollte sich für Engelbert wenden. Am siebten November des Jahres 1225 wurde er auf einer Reise nach Köln im heutigen Gevelsberg in einem Hohlweg erschlagen. Sein Vetter Friedrich von Isenburg führte die Truppe an. Heute erinnert eine Statue vor der Burg an Engelbert von Berg, der auch manchmal „Engelbert der Heilige“ genannt wurde.

Standbild Engelbert II Schloss Burg
Reiterstandbild Engelberts des II. Foto: SBV

Schloss Burg – Ort historischer Ereignisse

Die Schlacht von Worringen im Jahre 1288 ist eines der historischen Ereignisse, die den Einfluss der Grafen von Berg in der Region festigen sollten. Graf Adolf V. war einer der Sieger der Schlacht und durfte den einflussreichsten Opponenten, Siegfried von Westerburg, den späteren Erzbischof von Köln, auf Schloss Burg in den Kerker sperren. Einige Zeit danach gründete Adolf aus reiner Gehässigkeit die Stadt Düsseldorf.
Im Jahre 1348 fiel das Herzogtum – aus Mangel an männlichen Erben – an die Grafen des Herzogtums Jülich, sodass man an diesem Zeitpunkt vom Herzogtum Jülich-Berg sprach. Ab 1380 wurde Düsseldorf auch die neue Residenzstadt und Schloss Burg wurde nur noch für Feierlichkeiten sowie für die Jagd genutzt, bis es im 16. Jahrhundert an Bedeutung verlor und teilweise sogar als Fabrik und Schule genutzt wurde. Dennoch blieb die Ruine ein beliebtes Ziel für Ausflüge, bis das Schloss schließlich wiederhergestellt wurde.

Innenhof von Schloss Burg mit Statue
Innenhof von Schloss Burg: Foto: Christian Stebel

Events und Museum – Schloss Burg als kulturelles Zentrum

Wer das Schloss betritt, hat Gelegenheit, zahlreiche Gemälde im Stil des Historismus zu betrachten. Sie zeigen anschaulich die Geschichte der Grafen von Berg und ihrem Streben nach der Macht im Bergischen Land. Darüber hinaus zeigt das Bergische Museum den Alltag des mittelalterlichen Menschen sowie weitere, neuere Exponate aus der Region. Auch ist es möglich, in der Kemenate oder der Kapelle des Schlosses den Bund der Ehe zu schließen – kirchlich oder standesamtlich. Freunde des Kunsthandwerks oder des gelebten Mittelalters können sich zudem an regelmäßig stattfindenden Märkten oder Veranstaltungen erfreuen.

Kemenate auf Schloss Burg heiraten
Die Kemenate auf Schloss Burg Foto: Schloss Burg

Bergische Gastronomie mit Wupperblick

Schloss Burg ist Teil der Attraktionen, die am Wupperweg liegen. Der fußlahme Wanderer entdeckt eine Fülle von Cafés und Restaurants, die sich um Schloss Burg herum entwickelt haben. Kuchen und deftige bergische Speisen sind ebenso Teil des Angebots wie eine besondere Spezialität des Bergischen Landes: die Bergische Kaffeetafel. Sie besteht zum Beispiel aus Bergischem Zwieback, Waffeln oder Schwarzbrot. Dazu wird Kaffee aus einer Kranenkanne, einer sogenannten Dröppelminna, gereicht. Manchmal ist auch Käse oder Wurst Teil des rustikalen Angebots.

Bergische Kaffeetafel
Foto: Pingsjong – Eigenes Werk, GFDL

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Titelfoto: Schlossbauverein

4 Gedanken zu „Schloss Burg – die Residenz der Grafen von Berg“

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