Ägypten, Britannien und auch Germanien: Das Römische Reich war in seinen Hochzeiten eines der größten Reiche, das jemals existiert hatte. Das Römerkastell Saalburg im Taunus war Teil des obergermanisch-raetischen Limes, der die Grenzen des römische Herrschaftsgebiet kennzeichnete. Er hatte eine Länge von 550 Kilometern und zählt zu den größten archäologischen Denkmälern innerhalb Europas. Im rekonstruierten Römerkastell in Bad Homburg erfahren Besucher mehr über das Leben der Römer in Deutschland.
Das Römerkastell Saalburg und seine Geschichte
Das Römerkastell Saalburg wurde ungefähr 90 nach Christus erbaut und bis zum Abzug der römischen Truppen im Jahre 260 nach Christus betrieben. Die Forschung geht davon aus, dass im Kastell selbst und im Vicus rund 2000 Personen lebten. 1500 von ihnen waren Zivilisten. Nachdem der Ort in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts aufgrund einer steigenden Bedrohung durch germanische Alemannen aufgegeben worden war und die Römer sich auf die andere Seite des Rheins begeben hatten, verfielen das Kastell und das Vicus (das Dorf), um schließlich im Mittelalter als Steinbruch zu dienen. Die ersten archäologischen Untersuchungen der Ruinen erfolgten um 1850. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. veranlasste im Jahre 1897 den Wiederaufbau der Saalburg. Die Rekonstruktion orientierte sich an den Originalen, allerdings mit kleineren Neuinterpretationen.
Museum und archäologischer Park
Die Saalburg zeigt eine beachtliche archäologische Sammlung, die in den verschiedenen Räumen des Kastells präsentiert wird. So zum Beispiel in dem rekonstruierten Getreidespeicher (dem Horreum) oder in der Werkstatt, der Fabricia. Im Horreum entdecken Besucher beispielsweise Exponate aus den Bereichen Kleidung und Schmuck, Körperpflege und Medizin oder Handwerk. Im Zentrum des Römerkastells liegt das Stabsgebäude, von dessen Innenhof man die verschiedenen Themenräume des Museums erreichen kann.
Das liebevoll gestaltete Fahnenheiligtum kann als das kultische Zentrum das Kastells angesehen werden, da den Feldzeichen eine besondere Bedeutung zukam. All diese Ausstellungen zeigen anschaulich, wie die Römer einst vor Ort gelebt haben könnten.
Das Vicus und seine Highlights
Auch die Außenbereiche des Kastells zeigen, wie das Leben in einer römischen Militärsiedlung ausgesehen haben könnte. Zu sehen sind die Überreste eines römischen Bads, ein paar Keller und ein Haus für Gäste. Zwei der neu aufgebauten römischen Gebäude beherbergen den Museumshop und die Kasse.
Es gibt zudem Sehenswürdigkeiten, die außerhalb des Museumsgeländes liegen. Dazu zählen das Mithrasheiligtum, das so allerdings nicht belegt ist, und eine rekonstruierte Jupitersäule. Der Rundweg Saalburg führt über 2,4 Kilometer an diesen und weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei und bildet einen runden Abschluss des Museumsbesuchs. Im Museumcafé Taberna ist es zudem möglich, römische Speisen zu kosten.
Hunde im Römerkastell Saalburg
Hunde dürfen ihre Zweibeiner ins Museum begleiten. Sie zahlen anstandshalber einen Euro und das Herrchen oder Frauchen bekommt einen Plastikbeutel für das große Geschäft dazu. Das weitläufige Gelände bietet die Möglichkeit, eine oder zwei Runden spazieren zu gehen, wenn die Begleiter die Museumsräume besuchen. Die Innenräume des Museums stehen den Tieren leider nicht offen.
Andere Sehenswürdigkeiten in der Wetterau
Da das Römerkastell am UNESCO-Welterbe Limes liegt, bietet sich natürlich die Möglichkeit, weiter auf den Spuren der Römer zu wandeln oder gar zu fahren
- Deutscher Limes-Radweg
- Limes-Informationszentrum Hof Grass
- Das römische Butzbach
- Keltenberg am Glauberg (Kombiticket mit der Saalburg)
Titelfoto: Sascha Raschke